Sri Lanka III | Teeplantagen & mehr


it´s teatime


 

Sein wir mal ehrlich, wer in Deutschland lebt versucht ununterbrochen das Leben weitestgehend vorher zu sehen. Die Tage sind durchgeplant und nur selten überlässt man seinen Alltag dem Zufall. Auch wir haben vor unserer Reise unseren Alltag und das bisschen Freizeit das einem nach der Arbeit so bleibt durchdacht und geplant. Auf unserem Abenteuer auf dem wir uns momentan befinden lernen wir täglich immer mehr los zulassen und nur einer groben Richtung zu folgen. Die letzten zwei Tage sollten uns allerdings auf das nächste Level der Planlosigkeit katapultieren und uns wieder einmal vor Augen führen das Misstrauen einem viele tolle Momente zerstören kann.  

 

Aber von vorn, wenn du wie wir ständig auf der Suche danach bist deine Reise so günstig wie nur möglich zu gestalten ohne das du aber auf das nötige bisschen Komfort verzichten möchtest, dann ist dir sicher Couchsurfing ein Begriff. Falls nicht, beim Couchsurfing bietet dir ein local die Möglichkeit umsonst für einen bestimmten Zeitraum in seiner Wohnung mit ihm gemeinsam zu leben, sei es im Gästezimmer oder eben auf der Couch im Wohnzimmer. Über diese Plattform hatten wir bereits vor unserer Ankunft in Sri Lanka Ranga kennen gelernt.  

Am nächsten Morgen begann die Reise zu Rangas Freunden in die Berge.Tatsächlich hallten in diesen Moment die vielen Sprichwörter der deutschen Erziehung in unseren Köpfen - steige nicht zu fremden Leuten ins Auto.. Der Van hatte getönte Scheiben und zu diesem Zeitpunkt wussten wir auch noch nicht einmal zu 100 % wohin uns Richard und der Van bringen sollten. 

 

Wir verließen die Stadt und die Straßen wurden leerer, um uns herum begannen die ersten Teefelder und die Besiedelung wurde dünner. Nach etwa 1,5 Stunden im Van bogen wir auf einen Schotterweg ab und standen plötzlich in einem Innenhof eines Villa ähnlichen Bungalows. Noch immer etwas misstrauisch stiegen wir aus dem Auto und wurden freundlich von zwei Rhodesian Richback Hunden begrüßt. Richard zeigte uns unser Zimmer und führte uns durchs Haus. Wir staunten nicht schlecht, ein altes aber unglaublich schönes Gebäude. Richard bot uns an uns auch direkt an uns die Umgebung und natürlich die Teefelder zu zeigen. Wir willigten ein und gingen davon aus gegen Mittag wieder zurück im Bungalow zu sein, tatsächlich wurde daraus nichts. Das Areal ist riesig und so waren wir ganze 5 Stunden unterwegs. Es ging vorbei an den Häusern der Mitarbeiter, durch die Teefelder hindurch zu einer großen Halle in der die Teeproduktion stattfindet, anschließend überquerten wir kleine Flüsse und schlenderten weiter durch Pfeffer und Teeplantagen während uns Richard die Geschichte des Tees in Sri Lanka erzählte und unsere Fragen dazu beantwortete. Wir waren von so viel Gastfreundschaft überwältigt und hätten niemals damit gerechnet. Am Abend traffen auch Ranga und Michael im Bungalow ein, bereits etwas angeschwipst von der Hochzeit wurde eine Flasche Whisky geöffnet und wir ließen den Abend in lustiger Runde ausklingen. Die ganzen Eindrücke des Tages hatten uns so sehr beeindruckt das wir entschieden noch eine weitere Nacht in den Bergen zu verbringen.

 

Der nächste Morgen begann mit etwas Kopfschmerzen, der Whisky hatte ganze Arbeit geleistet. Nach dem Frühstück bot sich Richard erneut an, dieses mal wollte er uns die Wasserfälle der Umgebung zeigen. Auch an diesem Tag liefen wir 5,5 Stunden durch die wunderbare Landschaft und hatten großartige Einblicke in das wahre Leben, viele der Einwohner sahen wohl zum ersten mal weiße Touristen in ihrem Dorf. Das Interesse an uns war groß! :D 

Auch die Wasserfalltour war spannend und amüsant, die Zeit in den Bergen verging wie im Flug entsprechend viel uns der Abschied schwer, doch die letzte Woche in Sri Lanka war angebrochen und wir hatten noch viele Ziele auf unserer Liste. Ranga brachte uns zum Nahe gelegenen Bahnhof, von dem aus wir die Strecke zurück nach Ella antraten. Wir haben die Unterkunft bei Ranga, Michael, Dominik+Frau und Richard sehr genossen. Es war eine der schönsten Erfahrung auf unserem Trip durch Sri Lanka.

Danke dafür Jungs! 


Nine arche bridge


Da wir uns dafür entschieden hatten unsere Route zurück an die Süd/West Küste zu verlegen, landeten wir auf dem Weg dorthin nochmals in Ella. Bei unserem ersten Besuch dort hatten wir nur wenige Stunden Zeit weshalb wir die Stadt und die Umgebung kaum erkunden konnten. Diesmal wollten wir uns dafür mehr Zeit nehmen. Im Hostel angekommen trafen wir auf Marina und Milena zwei Urlauber aus Deutschland, gemeinsam mit den beiden beschlossen wir am nächsten Morgen der Nine Arche Bridge zu Sonnenaufgang einen Besuch abzustatten. Tatsächlich waren wir die ersten, allerdings war der Sonnenaufgang mehr ein trübes Erwachen des Tages als ein Feuerwerk der Farben. Uns gefiel es dort dennoch sehr gut und das obwohl wir uns die Brücke etwas imposanter Vorgestellt hatten. Nach einigen Bildern stieg auch die Besucherzahl und wir entschlossen uns dazu zurück im Hostel die versäumten Stunden an erholsamen Schlaf nachzuholen. 


weligama


Von Ella aus entschieden wir uns mit dem Gouvernement Bus zurück an die Küste zu düsen, nach 3,5 Stunden war Tangalle unser Ziel erreicht. Wir hatten die Strände für uns alleine denn hier war wirklich niemand zu sehen außer wir. Nach nur zwei Nächten verließen wir Tangalle schon wieder, denn wie bereits erwähnt war diese Stadt wie ausgestorben. Unser letzte Stadt stand an, auf nach Weligama. Weligama ist überschaubar, nur Ranji ein Tuk Tuk Fahrer machte sich bemerkbar, und nach einem kurzen Gespräch brachte er uns zu unserer Unterkunft. Wir nutzen den Rest vom Tag um uns um zu sehen. Am Strand tummelten sich einige Surfer und am Straßenrand wurde frischer Fisch verkauft, ein Großteil der Fischerei Sri Lankas spielt sich hier in und um Weligama ab. Tatsächlich gab es aber auch hier nicht viel zu sehen, wenigstens aber etwas mehr als in Tangalle.  Auch die Wellen in der Bucht machten einen ruhigeren Eindruck. Am nächsten Morgen trafen wir auf dem Weg in den Supermarkt erneut Ranji, Ranji ist eine coole Socke, er fährt seit einigen Jahren Tuk Tuk und davor hat er für über 10 Jahre in Oman als LKW Fahrer gearbeitet. Er ist zurück nach Sri Lanka weil er sein Land so liebt. Und nicht nur das, er liebt es wohl auch Touristen um die Finger zu wickeln. Nachdem er uns nämlich sein oldschool review Buch in die Hände gedrückt hatte und stolz davon erzählte wie zufrieden seine Kunden denn immer mit ihm waren entschlossen uns den grau trüben Tag in seinem Tuk Tuk zu verbringen. Am Ende des Tages war es eine gute Idee und sinnvoll investierte 4000 Rupie. Er brachte uns zuerst in eine Coconut Factory, dort wird aus den Hüllen der Kokosnüsse Rohfasern gewonnen die anschließend zu einem Seil verarbeitet werden. Sehr interessant. Anschließend ging die Fahrt in eine Färberei in der wir bestaunen durften wie all die Muster entstehen die man am Straßenrand im ganzen Land so kaufen kann. Das war aber noch nicht alles, die Schlangenfarm ließen wir wegen der hohen Eintrittspreisen aus und machten uns auf zu einem alten Tempel von dort aus ging die Fahrt weiter zu einer Auffangstation für Meeresschildkröten. Alles in allem ein sehr interessanter und unterhaltsamer Trip. Wenn du also auch in Weligama sein solltest, dann besuch die Tuk Tuk tour von Ranji, uns hat's gefallen! 


Die nächsten 3 Tage verbrachten wir damit unseren Pegel an Meer aufzufüllen denn in den nächsten Wochen sollten wir wohl so schnell kein Salzwasser mehr zu Gesicht bekommen. Wir ließen es uns also an den unterschiedlichsten Stränden gut gehen und nutzen zwischendurch die Gelegenheit die Küche in unserer Unterkunft zu gebrauchen. Was für ein Spaß! Das hatten wir wirklich vermisst, haben wir uns vor unserer Reise doch super gerne an den unterschiedlichsten Gerichten versucht. Jetzt hieß es allerdings Tschüss zu sagen, Tschüss zu unseren letzten Gastgebern und Tschüss zu einem Land das uns täglich aufs neue überraschte und begeisterte. Wir haben die Zeit in Sri Lanka sehr genossen und wir wissen bereits jetzt das es nicht der letzte Besuch dort gewesen sein wird! Wir haben viele neue Freunde dazu gewonnen (Ranga,Richard,Michael,Dominik,Nape,Ranji) nur um einige davon zu nennen und es war uns ein vergnügen dieses Land zu erkunden. Doch nun kommt ein neues Abenteuer - auf nach Cambodia in das Land der Tempel. 


outtakes



KAMBODSCHA ruft   - hier kommst du zu unserem nächsten Abenteuer 

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Bis bald,

Nicklas & Alexandra